Mobilität steht im Fokus
Es ist 5.30 Uhr in der Früh. Zwei ältere Damen laufen in der anbrechenden Dämmerung die sogenannte „Steile“ von den Taläckern nach Künzelsau hinunter – mitten durch den Wald. Wieso tun sie das? Sie müssen zur Arbeit. Und warum zu Fuß? Erstens, weil sie kein Auto besitzen und zweitens, weil die Standseilbahn, die das Wohngebiet Taläcker mit der Kernstadt verbindet, erst um 6.15 Uhr ihre erste Fahrt absolviert.
Die Bushaltestellen im Stadtteil dienen allein dem Werksverkehr zu einzelnen Firmen oder dem Schienenersatzverkehr. Anderen bleibt nur der Fußweg, um zur Arbeitsstätte zu gelangen. Und der ist eine schiere Zumutung. Der Weg, der nur teilweise asphaltiert war, ist größtenteils marode, das Geländer stellenweise durch umgefallene Bäume oder Vandalismus beschädigt oder es fehlt hier und da sogar in großen Abschnitten, die Beleuchtung ist spärlich. Im Winter wird der Weg weder gestreut noch geräumt.
Von diesen miserablen Zuständen hat sich eine Gruppe Wanderer auf Einladung der Kandidatinnen und Kandidaten der Gemeinderatsliste SPD & Grüne selbst ein Bild gemacht. mit dem Konsens, dass dringend etwas passieren muss. „Dieser Weg ist lebensgefährlich“, fasst die Grüne-Kreisvorsitzende Anita Neher zusammen. „Es kann schlichtweg nicht sein, dass Fußgänger im Nachteil gegenüber Autofahrern sind“, so Hans-Jürgen Saknus, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat.